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Straßenbau und Straßenunterhaltung in Wörsdorf nicht vergessen!

In der aktuellen Diskussion rund um die Bereitstellung notwendiger Verkehrsinfrastruktur in Kommunen geht es an erster Stelle um Aspekte des Klima- und Umweltschutzes, um die Priorisierung von ÖPNV, die Bereitstellung von Radwegen und alternative Mobilitätsformen. Das ist gut und richtig so. Dass aber dies alles auch auf Straßen stattfinden muss, wird gerne übersehen ebenso wie die Unverzichtbarkeit eines leistungsfähigen Straßennetzes für die Abwicklung des gesamten Wirtschaftsverkehrs, sei es mit PKW oder LKW.

Abgesehen von der allgemeinen Verkehrssicherungspflicht des Straßenbaulastträgers, die abgeleitet  werden kann aus dem allgemeinen Grundsatz aus § 823 BGB, der auch für die Gewährleistung sicherer Straßen  und umgekehrt dafür eine Haftung begründet, gibt es weitere gute Gründe für den Erhalt eines sicheren Straßennetzes. Auch die Kommunen stehen in der Pflicht, wenn es um den guten Zustand seines Straßennetzes geht. Es steht außer Frage, dass die Straßen, Wege und Plätze für die Gemeinde bedeutende Vermögensgegenstände darstellen, deren Pflege, Erhalt und wirtschaftliche Verwaltung gewährleistet werden müssen. Bspw. hat eine schon ältere Untersuchung ergeben, dass das Straßennetz der Stadt Frankfurt einen Vermögenswert von 1,15 Mrd. € entsprach. Das wird in Idstein-Wörsdorf  bzw. in Idstein insgesamt  natürlich bei weitem nicht erreicht und sollte ermittelt werden, zeigt aber die grundsätzliche Bedeutung, die der Substanzerhaltung zuzumessen ist. Diesen großen Vermögensgegenstand pfleglich und wirtschaftlich zu verwalten, ist die Verpflichtung jeder Kommune. Dieser kommt sie nicht nach, wenn bei Straßen z.B. Geschwindigkeitsreduzierungen aufgrund von Schäden an den Fahrbahnen vorgenommen werden müssen oder „Buckelpisten“ und Straßenschäden den sicheren Zustand in Frage stellen. Hinzu kommt, dass der Investitionsbedarf für Grundsanierungen erheblich geringer sein könnte, wenn laufende Unterhaltungen oder Instandsetzungen rechtzeitig stattgefunden hätten.

Der Straßenzustand in Idstein und Wörsdorf ist im Großen und Ganzen  noch in Ordnung, auch nachdem mit großen Anstrengungen die Straße am Bahnhof saniert wurde oder in Wörsdorf die Blinde Gasse oder die Wallbacher Str., deren Grundsanierungen aber auch das Dilemma aufzeigten: rechtzeitige Pflege hätte großen Sanierungsaufwand erspart. Deshalb ist eine rechtzeitige und sorgfältige Pflege seiner Straßen sehr wichtig, ggfls. in Zusammenarbeit mit dem Land und Kreis, da hier vielfach Überschneidungen bestehen. So sollten die in sehr schlechtem Zustand befindlichen Straßen zwischen Wörsdorf und Wallrabenstein oder auch die Straße nach Walsdorf vor allem am Hang zum Nassen Berg in einen sicheren Zustand versetzt werden ebenso wie die Escher Str. im Abschnitt Tiergarten in Idstein. Auch einzelne Straßenabschnitte in Wörsdorf sind verbesserungsbedürftig.  In einem permanent fortzuschreibenden Straßenzustandskataster sollte die Entwicklung beobachtet werden, damit rechtzeitig auf sicherer Datenbasis  Maßnahmen ergriffen und finanziert werden können.

Dazu gehören natürlich auch die Lösung  „großen“  Probleme wie die Reduzierung des Durchgangsverkehrs in Wörsdorf, auch wenn eine Ortsumfahrung ortsnah kaum durchgesetzt werden kann, ebenso wie die dringende Sanierung des Wörsdorfer Tunnels im Zuge der Henriettenthaler Str., wo  sich jetzt eine Lösung für ca. 2026 gemeinsam mit Bahn und Land anbahnt.

Peter Niere 19.4.2021

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